Alt 09.01.09, 12:47
Bonds weekly: Rentenreport KW 02
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Bund-Future startet mit Kursverlusten ins neue Jahr.

Am Europäischen Anleihenmarkt kam es in dieser Handelswoche zu rückläufigen Notierungen. Dabei startete das Anleihenbarometer Bund-Future bereits mit leichten Kursverlusten in die neue Handelswoche. Druck kam unter anderem von den amerikanischen Anleihenmärkten. Aber auch die geplanten Steuersenkungen in den USA (310 Millionen US-Dollar) und Deutschland belasteten die Anleihenmärkte.

Mit den Sorgen vor einer Flut an neuen Anleihen, geriet der Anleihenmarkt am Dienstag unter Druck. Der ISM-Index für den Dienstleistungssektor der USA überraschte positiv mit 40,6 Zählern nach 37,3 Zählern im Vormonat. Im Vorfeld hatten die Analysten mit einem leichten Minus gerechnet. „An den Anleihenmärkten fand dies aber kaum Beachtung. Die anderen Konjunkturdaten wie beispielsweise der Index für schwebende Hausverkäufe in den USA, sowie die Auftragseingänge in der amerikanischen Industrie, waren erneut rückläufig und zeichnen ein weiter sehr schwaches Bild für die US-Wirtschaft“, berichtet Sabine Traub, Leiterin des Rentenhandels an der Stuttgarter Börse.
Zur Wochenmitte verlor der Bund-Future erneut. So belastete unter anderem die Aufstockung der 10-jährigen Bundesanleihe den Markt.

Am Donnerstag präsentierte sich der Bund-Future leicht freundlich. Schwache Konjunkturdaten aus der Eurozone und die Verluste an den Aktienmärkten stützten die Anleihenkurse. Die Bekanntgabe des Leitzinsbeschlusses der Bank of England hat keine signifikanten Akzente am Markt setzen können. Die Notenbank hat die Zinsen um 50 Basispunkte auf 1,5 Prozent gesenkt, zahlreiche Beobachter hatten allerdings auf eine Senkung um 75 Basispunkte gesetzt.

Der Freitagmorgen verlief relativ ruhig an den Anleihenmärkten und war vom Warten auf den US-Arbeitsmarktbericht geprägt. Dieser wird um 14.30 Uhr (MEZ) veröffentlicht und gibt Aufschluss über die derzeitige Situation am amerikanischen Arbeitsmarkt. Die Schätzungen des Lohnbuchhaltungsunternehmens ADP, die oftmals als Vorbote für den monatlichen US-Arbeitsbericht gelten, deuten auf eine Beschleunigung der Abwärtsbewegung am Arbeitsmarkt hin. So schätzt ADP, dass im Dezember in der US-Privatwirtschaft 693.000 Jobs verloren gingen.

Anlegertrends: HeidelbergCement Anleihen nach Tod von Adolf Merckle unter Druck

Am Dienstag wurde bekannt, dass sich der Unternehmer Adolf Merckle das Leben genommen hat. Merckle war durch die Schieflage seiner Beteiligungsgesellschaft VEM in den vergangenen Wochen immer wieder in der Presse vertreten. Seine Familie kontrolliert neben dem Baustoffproduzenten HeidelbergCement unter anderem noch den Generikahersteller Ratiopharm, den Pharmahändler Phoenix und den Pistenraupenhersteller Kässbohrer. Die HeidelbergCement Anleihen gerieten nach Bekanntgabe deutlich unter Druck.
„Zahlreiche Verkaufsaufträge kamen an den Markt“, berichtet Sabine Traub. Am Mittwoch entspannte sich die Lage wieder etwas, die Anleihen konnten sich auf dem Kursniveau des Vortages stabilisieren und notieren inzwischen bereits höher als zu Wochenbeginn. „Dies ist sicherlich auch auf die Meldung zurückzuführen, dass die Banken den dringend benötigten Überbrückungskredit der angeschlagenen Beteiligungsgesellschaft nun zur Verfügung gestellt haben und das weitere Vorgehen innerhalb der Merckle-Gruppe nun vorerst geklärt ist“, so die Rentenexpertin.

Der irische Kristall- und Porzellanwarenkonzern Waterford Wedgwood, dem auch der oberfränkische Porzellanhersteller Rosenthal gehört, ist teilweise pleite. Für das Geschäft in Irland und Großbritannien wurden am Montag Insolvenzverwalter benannt, wie das Unternehmen mitteilte. Rosenthal selbst ist nach eigenen Angaben nicht betroffen. Die an der Börse Stuttgart notierte Unternehmensanleihe mit der WKN 818879 setzte darauf die seit Wochen andauernde Talfahrt weiter fort.
Per Donnerstag wurde an der Stuttgarter Börse eine neue Luxemburg-Anleihe zum Handel zugelassen. Die Staatsanleihe, die bereits einige Monate läuft, ist mit einem festen Kupon von 3,75 Prozent ausgestattet und läuft bis zum 4. Dezember 2013. Die kleinstehandelbare Einheit ist privatanlegerfreundlich und beträgt 1.000 Euro nominal (WKN: A0VXCZ).

Quelle: boerse-stuttgart AG
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